Olfried, der Schwanznasige

Hia chia Rotz! hia Halloho, hier tut Onkel Hotte mal wieder sein, und zawar mit einem Märchelein aus seinem Buche Edel hat den Längsten. Und zwar ist es die Geschichte von Olfried, dem Schwanznasigen. Also dann.

Rotz!

Es war einmal am Wesen ein kleiner Gesell mit Namen Olfried von Knacksack. Er war schon als Kind kein schöner Anblick nicht und hatte rein äußerlich so ungefähr die ästhetische Qualität eines erbrochenen Thunfischsalats, jich. Aber das Aussehen tut ja nicht so wichtig sein, er war auch innerlich ein Arschloch. Doof bis zum Anschlag hieltete er sich selber nämlich für einen Intellektuellen, Viel- und Querdenker, und für einen ziemlichen Hecht noch zudem. In der Schule drinne warte er nicht gerade beliebt, denn er hatte sich ganz allein, aber erfolgreich, beim Rektor für Verlängerung der Schulstunden eingesetzt. Seine Schulkumpels verbringten von dannen an ihre gekürzten Pausen am liebsten mit dem Versohlen seines Arsches. Olfried allelellerdings tröstete sich mit einem Eimer Eis in der Hose und seinem neuen System zur Verhinderung des Abguckens in Klassenarbeiten. Rotz! Kaum war die Schulzeit vorbei, da stehte auch schon eine Universität vor der Tür. Olfried wurdete Student und mußte sich ausziehen aus dem Elternhaus. Die Familie freute sich darüber ein Loch, denn (he) sie wollten den dämlichen Nervenzerstörer ja schon seit Jahren loswerden, ne. Rotz! Aber irgendwie hat er immer wieder nach Hause gefunden, wenn sie ihn zum Beispiel an na Autobahnraststätte, gefesselt im Wald oder an der Wasserrutsche im Heidepark vergessen hatteten. Rotz! Leider hatte Olfried keine Kohle nicht für ein Wohnklo und Leberwurstbrote und sowas, ne. Aber seine Eltern lachten sich nur den Buckel krumm und sägten, Piss dich ver, und bafög dich ins Knie, Blödkopp, jich hi. Rotz!

Gesägt, tun getan. Mit acht anderen Bescheuerten eröffnete er eine WG, eine Wichser-Gommune, in einer Garage, die sich leer die Beine in den Bauch stand, weil der Fiat Panda nicht ganz reinpasste. Auf seinem Leihklapprad radelte er beinahe täglich morgens um 12 in die Uni, wo er zahlreiche Vorlesungen besuchte, von denen er kein Wort verstehen tat, he. Aber es war da wärmer als zu Hause und roch auch nicht ganz so streng. Häufig sitzte er in der Cafete der Mensa, übrigens äh Abkürzung für menschenunwürdiger Essensersatz, nicht selten alt, liest über einem Pott Motherfuck ... Muckefack ... Mu-fuck ... die Bilder und Comics in der Süddeutschen und murmelte dazu laut, Jaja, dieser Adorno. Rotz!

In seiner freien Freizeit, von der er ma jede Menge hattete, besuchte er sogenannte Freunde, also er nannte sie so, während sie ihn nur den alten schwanznasigen Nervenarsch nennen taten. Olfried sitzte dann stundenlang mit gekreuzten Beinen und lerrem Hirn auf dem Boden, rauchte selbstgedrehte Fluppeln aus äh mit Borstentierschamhaaren versetzten Tabakresten und redete kopfwackelnd fremwortüberladenen Gedankenmüll. Besonders gerniglich berichtete-tettete er von erfundenen Affären auf sexueller Basis, weil er so gern das Wort vögeln sägte (he) , was er als ziemlich cool und alternativ empfindete. Viele Jahre widerlichte er sich so durch die Gegend, doch eines Nachts nach der Erstsemesterfete im Kabu wurde er beim Fahrradaufschliessen von einer herabfallenden Tofukultur erschlagen, ja jich Rotz!.

So zerbröselte es ihn im Alter von 38, nur wenige Jahre bevor er sein Magisterthema einreichen wollte. Ohne, daß es jemanden interessierte, und ohne, daß er noch seine geplante Wochenendbusreise nach Paris antreten konnte, wo es gerade regnete. Rotz! Tja, mit Sicherheit hätte er das sehr ironisch gefunden, he, wenn es nicht grade ihn selbst erwischt hätte Rotz!

Jawoll, jich hi.

abgetippt von Jens Domhoever


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